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Leben mit Barrieren...

Bereits im Jugendalter wurde er festgestellt, der einschneidenste Faktor in meinem Leben, ein genetischer Defekt namens Retinitis Pigmentosa. Ein Begriff mit dem ich zu der Zeit noch gar nichts anfangen konnte und der mich in dem Moment auch nicht betraf. Mit zunehmenden Alter kamen dann nach und nach sehr langsam immer weitere kleine Einschränkungen hinzu.

Zunächst konnte ich keine längeren Autofahrten nachts und in der Dämmerung machen, das fiel dann auch schnell völlig weg. So ging es erst mal eine Weile. Später wurden insgesamt längere Autofahrten zu anstrengend für die Augen, da die Pupillen ständig damit zutun hatten, die toten Bereiche abzudecken. Anfang zweitausendeins dann auch das Aus mit der Freiheit mobil sein zu können, sich in´s Auto zu setzen und einfach los zu fahren. Bis zweitausendzwei bin ich noch leidenschaftlich gerne mit meinem Motorrad gefahren. Meine Yamaha hatte ich mir selbst zum Dreißigsten zweitausend geschenkt. Mittlerweile fühle ich mich nicht einmal mehr zu Fuß schnellen Schrittes sicher und muss sehr darauf achten, wo ich entlang laufe. So tappst man sich langsam aber sicher Schritt für Schritt seiner Blindheit entgegen.

Erstaunlicherweise komme ich selbst mit dieser Behinderung deutlich besser zurecht, als ich es selbst glauben kann. Ich gehe recht offen mit dem Thema um, vielleicht ist das dass Rezept. Ich kann mir selbst gegenüber ehrlich sein und muss kein Theater spielen. Vieles vermisse ich schon jetzt, vor allem das Motorradfahren. Da ich aber noch nie zu den "Kopf-in-den-Sand"-Menschen gehörte, geht auch mein Leben weiter, anders, aber weiter...

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